Bandwürmer (Dipylidium caninum) im Erbrochenem
Letztens bei einem Spaziergang im naheliegenden Auslaufgebiet hatte Angie plötzlich eine „heiße Spur“ und war ganz aufgeregt. Mit Maulkorb und Schleppleine führte sie uns dann zum Objekt der Begierde: Frisch Erbrochenes von einem Hund. Okay, komisch hieran war: Gesunde Hunde fressen ja für gewöhnlich das Erbrochene erneut, was dieser Hund aber nicht gemacht hat.
Beim genaueren Hinsehen sah ich dann auch noch einige Bandwürmer auf dem Haufen und ich habe sofort die Kamera gezückt. Klar, das ist ecklig, dennoch sehr interessant mal Bandwürmer zu sehen. Angie hatte bislang nur Spulwürmer und ich war mir nie im Klaren wie groß diese Bandwürmer und ihre Glieder eigentlich sind.
Zuhause nach der Identifikation anhand der Fotos, weiß ich nun, dass es sich um den Gurkenkernbandwurm oder auch Kürbiskernbandwurm (Dipylidium caninum) handelt und dieser der häufigste Bandwurm beim Hund ist. Ich stellte mir die Frage, warum der Hund aber Bandwürmer erbrochen hat, wenn diese doch eigentlich nur im Dünndarm leben?
Bandwürmer erbrechen?
Diese Frage stellte ich einer gut bekannten Tierarzthelferin. Sie erzählte mir, dass Bandwürmer nur im Dünndarm leben. Wenn dann aber im Dünndarm eine extreme Menge an Bandwürmern vorhanden sei, drücke die Masse auf den Magenausgang und irgendwann würde der Reflex fürs Erbrechen ausgelöst. Somit gelangen die Würmer in den Magen und durch den Brechreiz an die Außenwelt. Wenn ein Hund Bandwürmer erbricht, müsse auch ein massenhafter Befall vorliegen.
Wir hoffen, dass der Besitzer seinen Hund schleunigst entwurmt.