Pubertät bei Hunden – Was wir uns ausmalten und wie es ist

Als wir uns mit dem weiteren Verlauf der Entwicklung unserer Angie beschäftigten, malten wir uns schlimmste Sachen aus was wohl in der „Hundepubertät“ auf uns zu kommen würde. In Foren liest man dann so Sachen wie „der hört nicht mehr“, „der vergisst alles“, „der ist launisch“, „man muss alles neu trainieren“ etc pp.
Irgendwann ziemlich genau mit dem 8. Monat ging dann irgendwas los. Wir merkten, dass der Hund auf einmal anders ist. „Anders“ bedeutet in dem Falle, dass Angie anfing jeden Tag irgend eine andere Macke zu zeigen.

Dalmatiner Angie 8,5 Monate alt

Dalmatiner Angie 8,5 Monate alt

Früh beim Pipi auf der Wiese kann man schon ein bisschen einschätzen, was der Hund sich heute wieder überlegt hat um aus dem Rahmen zu fallen. Nein das ist natürlich übertrieben, aber man sieht eine Tendenz wie der Hund drauf ist. 😉

» Unaufmerksamkeit, Stress und Angst

Dinge die uns so zurzeit auffallen sind vermehrte Unaufmerksamkeit. Wir dachten die Leinenführigkeit hätten wir endlich in einer Bahn, wie sie uns gefällt und fingen an, gutes Verhalten, da es oft gezeigt wurde, weniger zu marken bzw. nur noch verbal zu loben. Nun gibt es aber Tage, an denen alles andere wichtiger ist als der Mensch hinter einem. Das führt dann dazu, dass jeder Geruchsspur nach gegangen wird. Irgendwann blockiert dann die Leine und irgendwann später fängt der Mensch an unterschwellig genervt zu sein, wenn man das 10te mal voller Wucht in die Leine gerannt ist. Das führt zu einem höheren Stresslevel. Der Hund ist allerdings von Tag zu Tag unterschiedlich gut drauf und steckt den Stress mal besser und mal schlechter weg.

Weil das nicht reicht werden jetzt auch die ganzen „Spezialgerüche“ interessant, welche andere Hunde von sich geben. Diese Stellen werden dann »ausgiebigst« beschnüffelt. Außerdem hat Angie jetzt auch vermehrt Angst vor komischen Sachen – zum Beispiel einer Laterne am Bahnhof, anderen Leuten die normal aussehen aber anscheinend doch nicht so normal sind.

» Zeigen alter Verhaltensweisen

Was uns auch noch auffällt ist ein wiederholtes zeigen von Verhaltensweisen, die man als Welpe gezeigt hat z.B. hochspringen, wenn die Aufregung beim Futtermachen hoch ist. Abends beim letzten Pipi ist es meist so, dass Angie schläft und durch uns munter wird. Wir waren vor einer Weile so weit, dass Angie beim Rufen aufgestanden ist. Jetzt sind wir wieder beim alten Stand, sie reagiert beim Rufen nicht mehr – ist ja auch verständlich, denn so ein Kissen ist schön weich und warm. 🙂

» Kommandos unbekannt

Auch verschiedene Kommandos/Signale versteht sie angeblich nicht mehr. Man merkt deutlich, dass auf einmal keine Motivation vorhanden ist mal aufzustehen oder aufs Kissen zu gehen. Man selbst zweifelt teilweise ob man irgendwas falsch macht, während einem so zwei Hundeaugen fragend anschauen als wöllten sie einem mitteilen „Kommando unbekannt – Ausführung nicht möglich“.  Wenn man dann allerdings den Clicker in die Hand nimmt und symbolisch „Übung“ ausruft geht es auf einmal los. 🙂

Es gibt sicher noch viele, viele Sachen zu nennen was aber zu weit führen würde. Wir sind allerdings auch noch nicht am Ende der Pubertät sondern am fortgeschrittenen Beginn. Mal sehen was uns noch alles so erwartet. Es ist keinesfalls so, dass der Hund ein komplett anderer wird, aber ein wenig fragt man sich schon, was gerade los ist. Man lässt aber noch keine Nerven – zumindest nicht mit Angie. Es ist einfach zur Zeit so als ob öfter mal ein Schild „Vorsicht Baustelle“ über Angies Kopf aufleuchtet.

Trainingsmäßig halten wir uns an den Rat von Dr. Ute Blaschke Berthold: Gelerntes festigen (nachzulesen hier Hundeseminare – Hündische Pubertät (Blaschke-Berthold))
Der Artikel ist für unseren Geschmack sehr lesenswert und eine emotionale Stütze, weil man weiß „alles O.K. – Hund funktioniert innerhalb normaler Parameter“. Ein Dank geht an Jagdgeier. 🙂

Wir werden weiter berichten.
In diesem Sinne – mal sehen was uns morgen erwartet 😉

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2 Antworten

  1. Nicole sagt:

    Ich freu mich so sehr für Angie, dass sie an Menschen geraten ist, welche sich so viele Gedanken um sie und ihre Bedürfnisse machen 🙂 !

    Die Pubertät ist für beide Seiten zeitweise nicht einfach. Für Angie verändert sich ihre Welt gerade komplett! Der Mensch ist derjenige, welche die Situation mit seinem Verstand jedoch erfassen kann. Schön, dass ihr eure Tupfenmaus bei ihrem Erwachsenwerden so toll unterstützt!

  1. 5. Mai 2012

    […] schrieb ja schon mal über die Hundepupertät. Naja, damals war ich wohl etwas zu optimistisch. So ziemlich mit dem Tag als Angie ein Jahr alt […]