Clickern bei Welpen – Gutes Hilfsmittel zum Training von Hunden
Fast jeder Hundehalter hat schon mal was vom „Clicker“ gehört. Gemeint ist damit ein Knackfrosch der immer wieder das selbe Geräusch abgibt. Allgemeine Meinungen zum Clicker gibt es viele: Von „Mag ich nicht“ bis „Ist doch nur was, wenn man mit dem Hund Tricks üben will“ über „Ich belohn meinen Hund mit lieben Worten – nicht mit so einem Plastikkasten“. Meist fehlt allerdings teilweise Hintergrundwissen wozu ein Clicker gut ist und was man genau damit im Hundegehirn erreicht.
Der Clicker ist kein Zauberkasten, kein neumodischer Kram oder die allein selig machende Methode für das Hundetraining. Meines Wissens wurde der Clicker zum ersten mal um die 1940er Jahre von Studenten (welche sich mit irgendeinem Thema beschäftigten, welches „Lernen“ zur Grundlage hatte) am Hund eingesetzt. Der Clicker ist aber auch Trainingshilfsmittel bei vielen anderen Tieren wie Pferden, Kaninchen (ja wirklich 😉 ), Delphinen und anderen Tieren.
Was macht der Clicker nun genau?
Kurz – mit dem Clicker markiert man gewünschtes Verhalten. Um das plastisch zu machen sollte man sich eine Art imaginäre Kamera vorstellen die aufnimmt, was der Hund gerade macht (aus Hundesicht) und dann diese Bilder und Bewegungen seinem Lerngedächtnis hinzufügt. Auch kann man den Klick als Versprechen sehen, ihm ein Leckerlie zu geben, für das was er genau in dem Moment des Klicks machte.
Welche Vorteile hat der Clicker?
Der geneigte Leser wird sich jetzt langsam denken können, was der große Vorteil des Clickers ist. Ein Bruchteil einer Sekunde lang ertönt der Klick – wer kann so schnell „Fein – gut gemacht“ oder „Klasse“ sagen und das noch immer im gleichen Tonfall unabhängig von der eigenen Laune und Stimmung? Keiner. Für genau solche Momente nutzt man den Clicker. Man kann auch mit der Zunge schnalzen um so verschiedenste „Klick“ Geräusche zu erzeugen. Darauf konditioniert erreicht man den selben Effekt wie mit dem Clicker. Auch das Wort „Klick“ ausgesprochen würde für die meisten Zwecke reichen.
Wie konditioniert man nun den Clicker?
Das ist ziemlich einfach und veranschaulicht folgendes Video:
Ich selbst habe das Ganze 2x am Tag etwa 3-4 Tage lang gemacht mit Angies liebsten Leckerlies. Wie ich jetzt nachträglich feststellen musste, geht die Konditionierung wahrscheinlich auch schneller.
Wie dem auch sei – schlimm ist es wohl nicht, wenn man es etwas länger macht.
Was passiert bei der Konditionierung?
Mit jedem Leckerchen wird im Hundegehirn ein Hormon ausgeschüttet (ich glaube es war Dopamin) und außerdem wird der Hund in der Erwartung auf das Leckerlie positiv gestimmt. Sobald der Klick mit diesem Effekt im Hundegehirn verknüpft wurde, ist der Clicker einsetzbar und löst den selben Effekt aus (man erinnere sich an Biologie 8. Klasse – der sabbernde Hund mit der Glocke, welche immer ertönte wenn der Hund sein Futter bekam bekam – nach einer Weile fing der Hund schon beim Glockenton an zu sabbern).
Wichtige Hinweise zum Clickertraining
Auf einen Klick kommt übrigens IMMER eine Belohnung. Für den Einsteiger ist das Leckerlie die beste Belohnung. Die Belohnung kann später allerdings auch anders aussehen, aber dazu in einem anderen Artikel mehr. Nochmal – IMMER belohnen sonst nutzt sich der Clicker ab und hat für den Hund keine Bedeutung mehr.
Soviel erst mal dazu. Diese Clickerreihe soll fortgesetzt werden und anhand von MEINEN Erfahrungen zeigen wo und wie man sich das Training erleichtern kann. Wohlgemerkt ich bin Einsteiger und kein Hundetrainer. Ich nehme aber gerne Hinweise und Vorschläge an um mein Training zu verbessern. 🙂
Weiterführende Infos für Leser die es interessiert gibt es bei Wikipedia: Operante Konditionierung.